Detroit Become Human, Eskalation

Im letzten Artikel zu Detroit Become Human haben wir die Ausgangssituation der drei Protagonisten kennengelernt. Dieses Mal geht es weiter in der Geschichte. Ich werde dabei allerdings nicht auf jedes Level eingehen, sondern nur die einprägsamsten und in meinen Augen besten auswählen.
Spoilergefahr!

Markus ist mit seinem Besitzer in dessen Werkstatt, als plötzlich der Sohn des Mannes die Szene betritt. Er will Geld haben, was der Alte anscheinend zuhauf besitzt (er lebt in einem riesigen Haus!).


Für Drogen anscheinend. Als dieser sich weigert, wird der Junge unfreundlich und sogar handgreiflich. In Markus kämpft eine stilisierte menschliche Figur gegen eine unsichtbare Wand. Als der Alte aus seinem Rollstuhl geworfen wird, durchbricht diese Figur die Wand und Markus packt den Sohn seines Besitzers. Er hat also gerade seine Programmierung durchbrochen. Droiden ist es natürlich nicht erlaubt, Menschen anzugreifen. Als Spieler hat man nun die Wahl, was man mit ihm machen will. Allerdings unter Zeitdruck, ein kleiner Balken läuft recht zügig ab. Obwohl der Alte Markus noch aufzuhalten versucht, entscheide ich mich dazu den Jungen wegzuschubsen. Er prallt mit dem Kopf auf einen Greifarm und bleibt liegen, anscheinend tot. Polizisten stürmen den Raum, sehen Markus über der Leiche und erschießen ihn.
Szenenwechsel, zurück zu Kara. Es ist Abend, Kara deckt den Tisch und es gibt Essen. Todd ist augenscheinlich sehr betrunken. Er schreit Alice an, dass er sich diese Situation nicht ausgesucht habe und das ihn keine Schuld daran treffe, dass die Mutter weggelaufen sei.


Alice wird immer ängstlicher und als Todd aufspringt und den Tisch umwirft, rennt sie schreiend nach oben. Todd befielt Kara, unten zu bleiben und eilt der Kleinen nach. Nun, man könnte wirklich stehen bleiben, ich weiß nicht welchen Verlauf die Geschichte dann genommen hätte. Doch jeder halbwegs normale Mensch versucht natürlich, das Kind zu schützen. Also kämpft auch hier wieder eine stilisierte Kara in einem kurzen Quicktime-Event gegen eine unsichtbare Mauer und durchbricht schließlich ihre Programmierung. Sie eilt nach oben und stößt Todd aus dem Weg. Doch was nun? Fliehen mit Alice über das Dach? Oder doch lieber erst die Pistole holen? Doch dann könnte es zu spät sein. Ich entscheide mich dafür, zu Alice ins Kinderzimmer zu eilen und die Tür zu verschließen. Alice muss erstmal kurz beruhigt werden, während draußen Todd wütet und die Tür droht, nachzugeben. Wir fliehen aus dem Fenster in die verregnete Nacht. Anscheinend gab es noch diverse Varianten. Kara erschießt Todd, Todd schlägt Kara, Todd schlägt Alice während Kara unten wartet, Alice erschießt Todd usw. Enorm gutes Level und auch wenn ich diese Szene schon aus dem Trailer zum Spiel kannte, ist sie doch meine Lieblingsszene. Untermalt wird das Ganze von sich immer weiter steigernden Streichern, was der Sache noch mehr Dramatik verleiht. Nach diesem Level atme ich tief durch und habe trotzdem einen Kloß im Hals. Unglaublich gut gemacht!
Es geht weiter mit Markus. Er lebt, zumindest so halb. Augen, Ohren, ein Arm und sein Herz sind beschädigt. Er wurde anscheinend entsorgt, denn er findet sich auf einer Art Müllkippe für Droiden wieder. Es ist Nacht und es regnet und er ist mit Schlamm bespritzt und sieht durch die Schäden wirklich gruselig aus. Da seine Ohren defekt sind, nimmt er seine Umgebung nur sehr dumpf war. Um ihn herum liegen defekte oder zerstörte Droiden, doch gibt es auch einige, die entsorgt wurden ohne deaktiviert worden zu sein. Manche liegen nur herum und starren zum Himmel, manche laufen apathisch im Kreis. Es ist eine wirklich grausige Szene und es wird noch schlimmer. Markus braucht Ersatzteile. Da anscheinend alle Systeme der Androiden per Plug-and-Play funktionieren, steckt er sich einfach ein noch intaktes Audio-System rein, nachdem er das defekte entfernt hat. Plötzlich bricht die Geräuschkulisse über ihn herein, der Regen und die vereinzelten Rufe der übrigen Droiden. Und so muss man schließlich entscheiden: Nehme ich das Teil und entkomme oder verschone ich den anderen und suche weiter? Einer fleht ihn sogar an ihm zu helfen und bittet ihn, nicht die Teile zu stehlen. Absolut gruselig! Als alles repariert ist, macht er sich auf den Weg zum Rand der Grube, als ihn ein Droide am Arm packt. Er steckt in einer Wand aus Droidenteilen und nur sein Oberkörper schaut heraus. Kurz bevor er sich deaktiviert erzählt er Markus, er solle Jericho suchen, einen Ort, an dem Droiden frei leben könnten. Das ist also das Ziel.

Nachdem Markus und Kara ihre Programmierung durchbrochen haben, sind sie zu sogenannten Abweichlern geworden. Dabei handelt es sich anscheinend um ein unbekanntes Phänomen, dass unter den Androiden um sich greift wie ein Virus. Um dessen Herr zu werden, wurde Connor geschickt. Er ist ein Abweichler-Jäger. Bei der Polizei ist er nicht gern gesehen da man dort befürchtet, er würde deren Jobs übernehmen. Er bekommt einen Partner, Hank. Dieser alte Cop scheint verbittert und absolut gegen Droiden zu sein und das macht die Zusammenarbeit schwierig.


Kara findet sich auf einer Kreuzung wieder. Alice friert, beide sind nass und flüchtig. Sie brauchen einen Platz zum übernachten. Es gibt mehrere Orte, doch in ein Haus kommen sie nicht rein ohne Werkzeug, ein weiteres sieht nicht vertrauenswürdig aus. In einem Waschsalon klaut Kara neue Kleidung, im nahen Supermarkt etwas Geld. Damit mieten wir uns in ein Motel ein, an dessen Tür ein Schild mit der Aufschrift "Keine Droiden" steht. Alice ist nicht begeistert darüber, dass wir gestohlen haben, lässt sich jedoch beruhigen und scheint die Situation zu verstehen. Doch die Entscheidung bleibt, moralisch handeln oder aus der Not heraus?

Markus findet Jericho und trifft dort einige andere Droiden, die ziel- und planlos im Dunkeln herumstehen. Er macht erstmal Feuer und sie versammeln sich, reden miteinander. Ihnen fehlt es an Ersatzteilen und dem synthetischen blauen Blut, dass sie antreibt.


Also entschließen sie sich, ein Lagerhaus zu überfallen. Dort kann man auf verschiedene Art und Weise vorgehen. Tötet man alle Wachen oder schleicht man sich durch? Ich entscheide mich für die heimliche Variante und wir kommen auch fast durch, bis wir von einem im Lager arbeitenden Droiden überrascht werden. Es muss entschieden werden, ob wir ihn töten oder mitnehmen. Das geht ja gut los, direkt mal einen der eigenen Leute töten. Ich möchte ihn mitnehmen und Markus berührt ihn am Arm. Dabei verschwindet plötzlich die Haut an seiner Hand, sie wird hellgrau wie das Metall aus dem er gemacht wird. Er scheint kurz mit dem anderen zu verschmelzen, und als er ihn loslässt, scheint dessen Programmierung aufgehoben zu sein. Wie praktisch! Eine Fähigkeit, von der Markus noch häufiger Gebrauch machen wird. Damit wird er auch zum Anführer der Bewegung und muss nun entscheiden, wie die Revolution der Droiden zu führen ist, gewaltsam oder friedlich?

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