Logbucheintrag #015

Lange musste ich gar nicht auf das neue Assassins Creed warten, denn der Zeitraum zwischen Ankündigung und Release war erstaunlich kurz. Doch es hat mich gepackt und verspricht außerdem, ein wahres Monster von Spiel zu werden. Passend dazu dachte ich mir, es ist mal wieder Zeit für eine Logbuchreihe!
Wie immer in den Logbucheinträgen gilt: Lesen auf eigene Gefahr, Spoilerwarnung!


Da ist es also, Assassins Creed Odyssey. Nach dem ägyptischen Setting von Origins gehts dieses Mal ins antike Griechenland. Die AC-Reihe entwickelt sich langsam und mausert sich zu einem vollwertigen Rollenspiel. So kann man im neusten Ableger der Reihe aus diversen Nah-und Fernkampfattacken wählen und jeweils 4 auf die Tasten legen. Der große Fokus liegt dieses Mal auf den Entscheidungen, die der Spieler treffen muss. Diese ziehen natürlich Konsequenzen nach sich. Mehr dazu später. Klingt alles irgendwie altbacken, ist für Assassins Creed aber der neuste Shit.
Also los gehts. Schwierigkeitsgrad wählen (diese Entscheidungsfreiheit!), dann noch, ob ich den geführten Modus oder den frei-erkunden-Modus spielen möchte (geführt heißt hier, Questziele werden markiert, ungeführt muss man sich einen Wolf suchen). Und los gehts.
Es ist Abend oder Nacht, leichter Regen fällt. Zwei Männer in spartanischen Rüstungen stehen auf einer Klippe und schauen auf das feindliche Heer herunter. Die Umgebung kommt mir bekannt vor. Warte mal, ist das...? Die werden doch nicht...? Ohja! Sie beginnen das Spiel mit DEM männlichen, dem männlichsten! Helden, den man je in einem Film gesehen hat. Leonidas. König von Sparta, Anführer der legendären 300! Daher weiß ich auch, was gleich folgen wird. Der kleine Junge in meinem Inneren springt kreischend und hyperventilierend im Kreis und bekommt feuchte Augen (unter anderem)! Wie sehr habe ich mir ein Spiel zu diesem Film gewünscht. Er ist ein wenig älter als Gerard Buttler im Film, was aber auch mehr zu einem König passt. Er setzt den Helm auf und geht zu seinen Männern, die Phalanx teilt sich für ihn und er stellt sich in die erste Reihe. Eine mutige und heldenhafte Rede über die eigene Überlegenheit und die Glorie eines Kriegertodes hält er ganz nebenbei. Die Männer gehen in Stellung und aus dem Nebel vor ihnen stürmen die persischen Horden heran. Die Schlacht an den Termophylen beginnt.
Die nutzen doch tatsächlich die coolste Schlacht ever als Tutorial und den besten Mann aller Zeiten als Lerncharakter! Wie vorher erwähnt kann man aus 4 Attacken wählen, zusätzlich zu leichtem und schweren Angriff. Da die Steuerung von Spider-Man noch sehr in meinen Fingern steckt, gibt der große Leonidas ein eher schmachvolles Bild ab. Es dauert ein paar Minuten, bis ich mich an die Steuerung gewöhnt habe. Um mich herum tobt die Schlacht, immer versuchen mehrere Perser einen Spartaner zu überwältigen (Narren!). Zeit, die eigenen Attacken auszuprobieren. Ein Knopfdruck und der König stürmt vorwärts und verursacht dabei guten Schaden. Nett. Nächster Knopf. Er setzt an und tritt sein Gegenüber quer übers Schlachtfeld. DA IST ER! Der legendäre Spartaner-kick! Ein fröhliches Jauchzen ertönt im Wohnzimmer. Damit kann ich arbeiten!
Spartaner-kick!
Spartaner-kick!
Spartaner-kick!
Spartaner-kick!
Die Gegner fliegen durch die Gegend und ich grinse glücklich. Bei jedem Tritt spanne ich mich innerlich an und im Moment des Tritts ertöhnt ein lautes BÄM! in meinem Kopf. Thihihihih!😀

Irgendwann fällt aber schon auf das es hier irgendwie nicht weiter geht. Muss ich irgendwas machen? Ah schau an, da sind ja so große Typen, die mit Questmarkern hervorgehoben sind. Wie konnte ich die nur übersehen?! Es kommt zu einem Handgemenge mit einem Anführer, Leo und der Perser fliegen einen Abhang runter und haben nun ihr eigenes kleines Schlachtfeld. Wir üben also 1-1. Der ist schon deutlich härter aber Leonidas ist einfach zu mächtig (Spartaner-kick!) und so fällt der Feind. Leonidas durchbohrt ihn mit seinem Speer und um diesen geht es auch im Spiel.

Ist nicht so für reden: Leonidas

Szenenwechsel. Wir sind in der heutigen Zeit in einem dunklen Raum. Es regnet draußen und zwei Frauen unterhalten sich. Die eine steigt gerade aus ihrem Animus, einem Gerät, mit dem Erinnerungen aus DNA-Strängen extrahiert und neu erlebt werden können. Weswegen wir seit Jahren immer neue Assassins Creed Spiele spielen können. Diese Present-Day-Storys wurden immer weniger, sind aber (leider) immernoch dabei. Im Vorgänger war es schon wenig und leider werden wir auch hier immer wieder darauf stoßen. Schade, denn man wird immer wieder aus dem Geschehen gerissen und in eine eigentlich belanglose andere Geschichte geworfen. Und mal ehrlich, Erinnerungen aus DNA?! Bescheuert...
Die Dame aus dem Animus kennen wir aus dem Vorgänger, was die zeitliche Einordnung kompliziert macht. Ich vermute, die Geschichte in Griechenland spielt vor dem Vorgänger, denn der Assassinenorden ist noch nicht gegründet. Gleichzeit spielt die Geschichte der Gegenwart aber nach der des letzten Teils, denn sie sucht nach Hinweisen auf einen Charakter aus dem letzten Teil. Verwirrend? Ja, deswegen mag ich den Kram auch nicht. Glücklicherweise gehts direkt zurück in den Animus und wir müssen uns entscheiden, Mann (Alexios) oder Frau (Kassandra)? Da die Rüstungen der alten Griechen einfach mächtig cool aussehen, entscheide ich mich für Alexios. Sorry Kassi! 
Es folgt ein ausführlicher Rundflug mit einem Adler und es wird klar: das alte Griechenland sieht unglaublich aus! Man kann garnicht sagen, was am schicksten ist. Wahrscheinlich das Gesamtbild.



Wir befinden uns auf Kephallenia, einer kleinen Insel vor dem griechischen Festland. Die Hütte von Alexios ist eher eine Bruchbude, scheint ihn aber nicht zu stören. Er chillt auf dem Dach, als der Adler neben ihm landet. Er begrüßt ihn freundlich und streichelt ihn. Im Vorgänger hatte Bayek seine Senu, Alexios hier hat seinen Ikaros. Ein Mann und sein Adler, Freunde für immer. Was ist nur mit den Adlern heute los?! Früher hatte anscheinend jeder einen...
Zwei Männer kommen den Weg hinauf und wollen ihn an seine Schulden erinnern, die er beim Zyklopen hat.
Wat?!
Da die Jungs nicht sonderlich nett sind, gibts erstmal aufs Maul. Als der Staub sich gelegt hat, kommt ein kleines Mädchen zu der Hütte. Sie scheint Alexios zu kennen und nennt ihn "den Adlermann" und ist recht überzeugt, Alexios wäre ein Gott oder zumindest von den Göttern auserwählt. Im Dialog kann man sich nun mit diesen Federn schmücken oder sich eher bescheiden geben. Entscheidungen! Wir erfahren, dass ein gewisser Markos ihn sehen will und sich anscheinend ein Weingut gekauft hat. Alexios ist nicht wirklich begeistert, denn Markos scheint ihm Geld zu schulden. Was ist denn mit euch allen los?!
Das kleine Mädchen heißt Phiobe (waruuum????) und macht sich wieder vom Acker. Alexios, immernoch grimmig, schaut zu wie die beiden Schläger langsam erwachen. Im folgenden Dialog kann man sich entscheiden (!!!), töten oder ziehen lassen. Najaaaaa, Jungs, ihr kommt in MEIN Haus und droht mir und außerdem war ich eben noch Leonidas und in einer Schlacht also...naja. Sorry. Es fällt auf, was für mächtige Finisher der Gute mit seinen Waffen abzieht. Oha! Und es fließt recht viel Blut. So, nachdem er sich abregiert hat, gehts zu diesem Markos. Was dort alles abgeht, erfahrt ihr im nächsten Teil! 

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