Assassins Creed Odyssey: Fazit

Der neuste Ableger der berühmten Assasinen-Reihe ist gleichzeitig auch der größte. Und zwar mit Abstand! Es ist ein wahres Monster von einem Spiel, so groß, dass ich zwischendurch tatsächlich arge Probleme hatte, mich zum Spielen zu motivieren. Es gibt unheimlich viel zu sehen und zu entdecken und man könnte den Abend auch einfach damit verbringen, herum zu reiten und sich die Landschaft anzuschauen. Denn diese ist erstaunlich unterschiedlich gestaltet, obwohl ja alles im selben Land stattfindet. Es gibt überall kleine Höhlen, Lager, Ruinen, Dörfer und Städte. Optisch ist das ganze natürlich auf dem aktuellen Grafikstand und sieht einfach wunderbar aus. Die Aufrüstung des eigenen Schiffes inklusive kosmetischer Veränderungen macht Spaß und frisst ebenfalls viel Zeit. Die Seeschlachten sind super gemacht, das Rumsegeln mit dem Kahn macht ebenfalls Laune. Von witzigen Gesprächen bis hin zu griechischen Shantys, es kommt einfach Stimmung auf wenn man gegen die Gezeiten durch einen Sturm segelt oder sich einfach den Sonnenuntergang anschaut. Über allem ragen immer wieder riesige Götterstatuen auf Bergen oder Inseln auf, die Tempel sind sehr pompös verziert, Sparta ist sehr schön dargestellt, kurzum: ein absolut stimmig designtes Spiel.








Das neue Kampfsystem ist abwechslungsreich und bietet durch den enormen Talentbaum auch viele Möglichkeiten, seinen Charakter an die eigene Spielweise anzupassen. Ob als Bogenschütze, Krieger oder schleichender Mörder, es ist für jeden etwas dabei. Die Gegner reagieren dabei weder besonders schlau noch dumm, sollten in größeren Mengen aber dank der fortlaufenden Skalierung niemals unterschätzt werden. Kommen dann noch einige Söldner hinzu, sollte man lieber die Beine in die Hand nehmen. Dass Festungen und Lager immer nach dem selben Schema erobert werden, ist dabei auf Dauer etwas eintönig aber noch vertretbar.




Die Geschichte ist erstaunlich umfangreich und gut inszeniert, die Charaktere liebenswert und sympathisch. Außer Alexios. Der Protagonist ist entweder schleimig oder wütend, aber immer wirkt seine Mimik ein wenig hölzern und das macht ihn eher unsympathisch. Wie es bei Kassandra aussehen würde, kann ich nicht sagen. Leider wird die Geschichte immer wieder in ihrem Fluss unterbrochen, da man sich plötzlich einigen Levelhürden gegenüber sieht. Dann hilft nur erkunden und Nebenquests machen, von denen es glücklicherweise mehr als ausreichend im Spiel gibt. Teilweise sind diese sogar richtig witzig oder entwickeln sich zu längeren Questreihen, die gar nicht mal uninteressant sind.





Sehr positiv muss ich Ubisofts post-launch-content loben. Ja, es gibt einen Season-Pass für 2-3 Dlcs, der extra kostet und das schmeckt vielen nicht. Ebenso gibt es eine Ingame-Währung für Lootboxen, in den gutes Zeug drin sein KANN(!!) oder kosmetische Veränderungen. Aber ebenso kann man sich diese Währung über tägliche Quests erspielen. Außerdem gibt es wöchentliche Events wie den Kampf gegen einen Zyklopen oder ein besonders mächtiges Schiff. Zusätzlich gibt es eine große Anzahl kostenloser Questreihen, die seit Release freigeschaltet wurden oder noch kommen. kostenlos! Man könnte also noch viele viele Stunden mehr in dieser fantastischen Welt verbringen.
Im ersten Patch nach Release erhöhten die Entwickler das Levelcap von 50 auf 70 und fügten ein Transmogrifikationssystem ein, im 2. kam die Möglichkeit hinzu, seine Talentpunkte für passive Skills auszugeben, statt sie in Talente zu investieren, die man sowieso nicht nutzt. Insgesamt kamen dabei über 1000 neue Skills hinzu! Absolut vorbildlich!

Fazit: 

Ein wunderschönes Spiel mit solider, überraschend guter Story und tonnenweise Nebencontent. Das Kampfsystem ist gut, die Gegner fordernd und die Spielweise der einzelnen Waffen ist sehr abwechslungsreich. Berühmte Schauplätze sind ebenso vertreten wie bekannte Persönlichkeiten, die allerdings ruhig etwas stärker in den Fokus hätten gerückt werden können. Das Kultsystem macht Spaß und bringt ein wenig Detektivfeeling ins Spiel, das Söldnersystem ist eher mau und wenig interessant. Ob Seeschlacht oder Kreuzfahrt, die Tour mit dem Segelschiff ist stimmig und spaßig. Leider kommt der Spielfluss durch die teilweise zu hohen Levelhürden einige Male aus dem Gleichgewicht und die schiere Größe des Spiels wirkt manchmal abschreckend. Eine etwas kleinere Welt hätte auch gereicht. Das Kriegssystem muss viel Potenzial einbüßen, denn es ist im Prinzip egal, für welche Partei man sich entscheidet. Auch empfand ich den eher unsympathischen Alexios mit seiner hölzernen Mine oft als nervig, wohingegen alle anderen Charaktere sehr gut animiert sind und viel lebendiger wirken. Es gibt viel Witz und Humor, vor allem in den Nebenquests, und wer sich schon immer gefragt hat, ob es bei den Griechen wirklich so wild zuging, dem sei gesagt: ja, und zwar mit beiden Geschlechtern... Die Entscheidungen, die man trifft, haben oft ungeahnte Auswirkungen, manchmal auch erst Stunden später. Selbst wenn ich nach 83 Spielstunden alles gesehen und getan HÄTTE, wäre das Preis/Leistungsverhältnis in meinen Augen durchaus sehr gut. Da dem aber nicht so ist und Ubisoft beständig neuen Content nachliefert, ist das Verhältnis aus meiner Sicht absolut super.

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