Monster Hunter World Iceborne: Fazit



Endlich geht es wieder los, dass Sommerloch ist vorbei! Der September kam mit einer wahren Flut an neuen, coolen Spielen. Ni No Kuni Remastered, Zelda: Links Awakening Remastered, Greedfall. Alle waren schon vorbestellt, alle habe ich aus Zeit- und finanziellen Gründen wieder abbestellt. Alles zugunsten eines Spiels: Monster Hunter World Iceborne! Mir war klar, dass dieses Spiel mich ähnlich packen würde wie schon das Grundspiel, in welches ich über 200h Spielzeit gesteckt hatte.

Iceborne ist ein Addon, erweitert das Grundspiel aber um so viele neue Features, dass es genauso gut als eigenständiges Spiel durchgehen könnte. Neben einer neuen Karte und vielen Gameplayverbesserungen wird auch die Story fortgeführt und neuen Monster finden ihren Weg ins Spiel.

Die Story

Um Iceborne spielen zu können, muss man erstmal die Story des Grundspiels beendet und Jägerrang 16 erreicht haben. Mit unserer Wildexpertin zusammen entdecken wir, dass die Legiana in Schwärmen aus dem Korallenhochland fliehen. Kurzerhand entscheidet die Kommission, sie zu verfolgen und entdeckt dabei ein neues Land. Wir stürzen dabei ab und landen direkt im Schnee der Raureif Weiten. Sofort fallen hier die ersten Neuerungen auf. Bis zu den Knien im Schnee, unterkühlt der Charakter des Spielers sehr schnell, was sich durch einen permanent schrumpfenden Ausdauerbalken äußert. Um dem entgegenzuwirken, müssen wir regelmäßig Heißgetränke zu uns nehmen. Noch bevor wir uns versehen, treffen wir auf das erste Monster und die Jagd beginnt.


Beotodus, ein großer Wurm, der sich durch den Schnee pflügt und ein Verwandter des Jugatodus und Lavasioth zu sein scheint. Diese Fische sind nicht wirklich schwer, doch da mein letztes Set damals eines mit viel Regeneration und der Gewehrlanze als Waffe war, dauerte der Kampf ewig. Ist der Wurm erlegt und ausgenommen, taucht auch schon das nächste Monster auf. Banbaro.


Ein komplett neues Monster, dass an einen riesigen Elch erinnert. Er ist schon eine Nummer härter als Beotodus. Der Gute pflügt mit seinem Geweih den Boden um und sammelt so riesige Schnee- und Geröllkugeln an, die er nach uns wirft. Auch Bäume stellen kein Hindernis dar und so fliegen mir ständig große Baumstämme um die Ohren.
Ist dieses Monster auch erledigt, gehts endlich in die neue Basis, Seliana.
Generell stehen bei Iceborne die einzelnen Charaktere stärker im Fokus der Geschichte als noch im Grundspiel. Doch auch dieses Mal ist die Geschichte okay, mehr nicht. Die Dialoge sind sehr japanisch, generell geht es viel darum wie toll wir als Jäger sind und wie coole Forschung und Natur im allgemeinen sind. Doch das ist nicht weiter schlimm, denn Monster Hunter war nie ein Spiel, welches den Fokus auf die Geschichte legt.

Seliana

Seliana ist die neue Basis der Kommission in der Raureif Weite. Alle Einrichtungen, die wir aus Astera kennen, gibt es auch in Seliana. Zur Erinnerung, Astera ist die Basis des Grundspiels, eine Stadt, die aus alten Schiffsrümpfen erbaut wurde und sich über mehrere Ebenen erstreckt. Seliana hingegen ist viel kompakter. Alles ist sinnvoll beieinander und somit viel schneller und besser zu erreichen. Mehr Zeit um jagen! Wie schon im Grundspiel, erhalten wir auch hier einen eigenen Raum, der jedoch deutlich mehr Personalisierungsptionen bietet als der Raum in Astera. Vom Material der Wände und Böden über deren Farben bis hin zu den Möbeln (und deren Material und Farbe) und dem Essen auf dem Tisch ist alles frei einstellbar. Die Möglichkeiten steigen immer weiter an, denn durch den Fortschritt in der Story oder spezielle Quests lassen sich immer neue Optionen freischalten. Auch kann man seinen Raum wieder mit den gefangenen kleinen Tieren bevölkern, wobei es dieses Mal ein Aquarium sowie einen größeren Außenbereich gibt. In den heißen Quellen vor dem Haus kann man allerlei Spielerei veranstalten und die Seele baumeln lassen.


Neu in Seliana ist das Dampfwerk. Dabei handelt es sich um eine große Dampfmaschine, die die Energieversorgung der Stadt sichert. Den Brennstoff dazu können wir selbst mit gesammelten Materialien liefern oder auf die Ressourcen der Stadt zurückgreifen. Hat man genug Brennstoff zusammen, kann man ein Minispiel starten, bei dem man die drei Regler der Maschine in der richtigen Reihenfolge drücken muss, um den Kessel anzuheizen. Dabei springen allerlei Verbrauchsmaterialien heraus, dass ganze lohnt sich also.

Die Raureif Weite


Wie der Titel des Addons vermuten lässt, handelt es sich bei dem neuen Gebiet um ein Schneegebiet. Dabei ist die neue Karte deutlich größer als jedes der 5 alten Gebiete. Es gibt verschneite Wälder, Berge, Gletscher, Eishöhlen und heiße Quellen, in denen man sich bei der Jagd auch aufwärmen kann. Man hinterlässt tiefe Spuren im Schnee, der auch an der Kleidung haften bleibt. Ist man auf einer Expedition in dem Gebiet unterwegs, gibt es sehr viel zu entdecken. So kann man die weite Aussicht auf das umliegende Polarmeer bewundern, den Pinguinen beim umherschlittern zuschauen und sich an den kleinen Makaken erfreuen, die in den heißen Quellen baden. Außerdem gibt es auch wieder einige Bereiche, in denen man die Umwelt zu seinem Vorteil bei der Jagd nutzen kann, indem man zum Beispiel eine Lawine auslöst oder Felsen abstürzen lässt.


Die Monster

Iceborne bringt viele neue Monster und Unterarten bekannter Monster ins Spiel. Sehr viele davon sind Lieblinge der Fans, die im Grundspiel vermisst wurden. Insgesamt kommen 9 neue Monster, 12 Unterarten bekannter Monster, 3 Unterarten neuer Monster und 3 neue Drachenälteste ins Spiel. Der Unterschied im Schwierigkeitsgrad ist dabei deutlich spürbar. Viele der neuen Monster sind stark, schnell, wendig und mit großer Reichweite ausgestattet. Wie auch in Dark Souls oder Bloodborne muss man die Monster genau beobachten, ihre Fähigkeiten kennen und ihr Verhalten lernen. Das ist manchmal frustrierend, die meiste Zeit über jedoch sehr motivierend. Da die Kämpfe härter sind, habe ich mir angewöhnt, die Monster zu fangen, sobald sie verwundet genug sind. Das bringt mehr Material und Erfahrung, kürzt den Kampf deutlich ab und erspart einem die gefährliche Endphase, in der die Monster im Todeskampf häufig nochmal ordentlich aufdrehen. Warum ich das damals nicht schon so machte, verstehe ich heute selber nicht...
Alle neuen Begegnungen werden beim ersten Mal mit einem kleinen Filmchen in Szene gesetzt, was eine coole Variante der Vorstellung ist.








Viele Neuerungen, vor allem aber die Klammerklaue

Neben neuen Dekorationen, neuen Angriffen für Monster und Waffen und vielen kleinen Gameplayverbesserungen ist es vor allem die Klammerklaue, die das jagen deutlich verändert. Dabei kann man sich trotz gezogener Waffe an dem Monster festkrallen, auf ihm herum springen und so den Part, den man angreifen möchte, verändern. Das Ganze frisst unglaublich viel Ausdauer und man muss abschätzen, wann man abspringen sollte, um nicht am Ende keuchend und bewegungsunfähig vor dem Monster zu stehen. Gelingt der Angriff auf ein Körperteil, ist dieses verwundbarer für alle folgenden Angriffe. Manchmal verliert das Monster dabei Munition für die Schleuder. Wenn man sich nun am Kopf eines Monsters festkrallt und seine Schleuder in das Vieh pumpt, stürmt es vorwärts. Man kann vorher noch auf den Kopf einschlagen, um das Monster zu drehen. Wenn es dann gegen eine Wand stürmt, fällt es betäubt zu Boden und man kann diesen wehrlosen Moment nutzen. Oft wird man allerdings auch abgeworfen und erleidet dabei Schaden, es ist also eine Sache des Timings. Trotzdem ist die Klammerklaue eine sinnvolle Ergänzung für den Jäger und verändert die Kämpfe drastisch.

Monsterrang

Im Grundspiel gab es niedrig- und hochrangige Missionen, deren Schwierigkeitsgrad sich deutlich unterschied. Später kamen im hochrangigen Bereich noch gehärtete Monster dazu, welche nochmal deutlich schwerer waren. In Iceborne wurde ein weiterer Schwierigkeitsgrad eingeführt, der Monsterrang. Schon die erste Mission startet auf diesem Schwierigkeitsgrad und die gesamte Story sowie alles, was mit Iceborne zu tun hat, findet im Monsterrang statt. Auch Kämpfe gegen die alten Drachenältesten sind möglich, die schon im hochrangigen Bereich hart waren. Und auch im Monsterrang kommen später gehärtete Monster dazu. Es ist also sehr viel Luft nach oben.



Das Endgame

Monster Hunter ist ein Spiel, dass sich vor allem im Endgame abspielt. Man farmt Monster, erstellt sich neue Setups und verfeinert diese anschließend, wofür man noch mehr farmen muss. Diese Lootspirale hat mich auch sofort wieder gepackt und verschlungen. In Iceborne geht das ganze sogar noch weiter. Hier entdeckt man nach Abschluss der Story ein weiteres Gebiet! Die Leitlande, die eine Kombination aus vier der alten Karten sind. Jedes Biom wird durch Jagd, Erkundung und Untersuchung separat hochgelevelt. Steigt ein Biom auf, tauchen dort auch stärkere Monster auf.Gleichzeitig kann der zu starke Fokus auf ein Gebiet aber auch bewirken, dass ein anderes wieder absteigt. Die Monster durchwandern diese Gebiete und prügeln sich auch, wenn sie sich treffen.


Fängt oder tötet man ein Monster, taucht nach kurzer Zeit das nächste auf. Einige Monster gibt es außerdem nur in den Leitlanden. So gibt es 5 geheime Monster, die erst per Quest freigeschaltet werden können, wenn man ihr Biom auf die entsprechende Stufe gelevelt hat. Außerdem kann man in jedem Biom Erze und Knochenhaufen finden, deren Stufen man durchs sammeln erhöht, wodurch wieder bessere Knochen und Erze auftauchen. Jagd man einen bestimmten Typ Monster oder findet Spuren von Revierkämpfen, kann man sich Pheromone der einzelnen Monster erarbeiten, mit denen man diese dann gezielt rufen kann. Alles in allem also eine sinnvolle Erweiterung des ohnehin schon üppigen Endgames!

Post-Launch

Wie schon im Grundspiel, versorgt Capcom das Spiel nach dem Release weiter mit neuem, kostenlosen Inhalt. So wurde das nächste Monster schon für Anfang Oktober angekündigt. Im November folgt dann ein Cross-Over-Event zu Horizon Zero Dawn: The Frozen Wilds. Im Dezember kommt schon das nächste Monster und es startet ein Event zum 2-jährigen Geburtstag von Monste Hunter World. Das ist die bisher veröffentlichte Roadmap, die sicherlich in 2020 weitergeführt wird.
Ein super Support, da kann man nicht meckern, vor allem alles kostenlos!

Und was spiel ich nun?

Im Grundspiel hatte ich ursprünglich die Doppelklingen gespielt, die zwar schnell und mobil sind, einen aber auch oft sehr anfällig vor dem Monster stehen lassen. Danach hatte ich mir einen Build für den Bogen zusammengestellt, um etwas Abstand zu den Monstern zu bekommen. Als es dann an die härtesten der Harten ging, erstellte ich mir einen Build mit der Gewehrlanze, der stark auf Regeneration und Blocken ausgelegt war. In Iceborne stellte ich jedoch fest, dass dieser Build deutlich zu wenig Schaden machte und die neuen Monster mich mit ihrer Mobilität oft ausmanövrierten, wodurch ich trotzdem starb oder die Jagden einfach irre lange dauerten. Also wechselte ich. Dieses Mal sollte es das leichte Bogengewehr sein, eine Fernkampfwaffe, die deutlich mehr Schaden verursachte. Ich erfarmte mir die nötigen Materialien und baute das Gewehr so um, dass es durch ausweichen nachgeladen wurde. Dafür gab es nur ein kleines Zeitfenster, es war also Übungssache. Dieser Build machte zwar Spaß, doch ich sah ein Video und entdeckte eine neue Waffe, die ich ausprobieren wollte: den Hammer. Kurze Reichweite, mäßig schnell, ordentlich Schaden. Ich erfarmte mir also auch für diesen Build das nötige Material und baute mir das Ganze zusammen. Leider fehlen mir immernoch Dekorationen (Edelsteine, die man in die Ausrüstung sockelt), und zwar sehr entscheidende. Die würden meinen kritischen Schaden deutlich erhöhen, was extrem mächtig ist. Leider ist es nicht möglich, diese Dekorationen gezielt zu farmen, ich muss einfach Glück haben. Daher arbeite ich derzeit an einem anderen Build für den Hammer, bei dem diese Steine nicht benötigt werden und der außerdem eine deutlich höhere Chanche hat, dass Monster zu betäuben. Das ist nämlich der große Vorteil des Hammers. Trifft er das Monster am Kopf, kann es passieren, dass es betäubt rumsteht. Im besten Fall fällt es sogar um. Generell fühlt sich der Hammer von den Waffen, die ich bisher probiert habe, am besten an. Der "Impact" stimmt einfach, es fühlt sich mächtig an, wenn man die Viecher mit dem Teil verprügelt und ihnen ordentlich einschenkt. BAMBAMBAM! Super! Außerdem bricht der Hammer alles, was man dem Monster brechen kann, und zwar in Rekordzeit. Kopf, Rücken, Beine und Flügel, der Hammer macht vor nichts halt! Nur Schwänze lassen sich damit nicht abtrennen, aber das ist ein sehr kleiner Wermutstropfen.


Fazit

Iceborne erweitert das ohnehin schon gute und umfangreiche Monster Hunter World um tonnenweise sinnvolle Features und hat mich sofort wieder gepackt. Das neue Gebiet ist schick, die neuen Monster sehr cool, dass Endgame rockt! Auch wenn es offiziell "nur" ein Addon ist, verdoppelt es im Prinzip den Umfang des Spiels und macht es zu einem noch größeren Zeitfresser. Und obwohl es den Vollpreis eines neuen Spiels kostet, ist das in diesem Fall völlig in Ordnung, denn gemessen an der Zeit, die man in das Spiel stecken kann, habe ich noch nie ein Spiel mit einem besseren Preis-Leistungs-Verhältnis gehabt. Berücksichtigt man dabei auch den kostenlosen Inhalt, den die Entwickler auch weiterhin zur Verfügung stellen, verbessert sich dieses Verhältnis sogar noch mehr!   

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Dragon Quest XI: Fazit

Assassins Creed Odyssey: Zusammenfassung

Dark Souls Remastered: Fazit