Gamescom 2019 Bericht


Die Gamescom ist die größte Spielemesse der Welt und findet seit einigen Jahren in Köln statt. Dieses Jahr verzeichnete man erneut einen Besucherrekord, 373000 Menschen besuchten die Messe in knapp einer Woche. Dabei durften an den ersten Tagen nur Fachbesucher durch die Hallen der Köln Messe streifen, ab Donnerstag öffneten sich die Tore dann für jedermann. Neu war dieses Jahr, dass bereits am Montag ein Opening Event stattfand, welches von Geoff Keighley, dem Schöpfer der Game Awards, moderiert wurde. Dort gab es allerlei interessante und neue Trailer zu kommenden Spielen. In der letzten Viertelstunde betrat dann Hideo Kojima persönlich die Bühne! Wer ihn nicht kennt: schämt euch! Der Schöpfer der Metal Gear Reihe arbeitet aktuell an Death Stranding, dem nächsten großen PS4-Exklusiven Spiel, welches ein Megahit werden könnte. Er zeigte einige Trailer und Gameplayszenen und wie immer bei Trailern dieses Spiels war man hinterher nur ein kleines bisschen schlauer als vorher. Es wird mysteriös und wahrscheinlich mega gut!
Der aktuelle Trend, alte Spiele zu remastern oder gänzlich neu aufzulegen, zeigte sich auch bei den gezeigten Trailern. So wurden neue Teile der Siedler, Humankind und Comanche (ja wirklich, dass mit den Helikoptern!) angekündigt. Doch auch abseits der Opening Night wurden Trailer gezeigt, neue Informationen veröffentlicht und Gameplayszenen vorgestellt. Ein Teaser hat mich besonders überrascht und gefreut: Knights of Honor 2! Den ersten Teil habe ich jahrelang gesuchtet und sollte der Nachfolger ähnlich gut werden, wird der PC tatsächlich mal wieder angeworfen!
Am Samstag war es dann endlich soweit, ich besuchte die Gamescom! Das Ticket dafür hat mir meine Frau zum Geburtstag geschenkt (BESTE!) und sie kam sogar mit!
Ab 09:00 Uhr konnten Besucher bis Abends um 20:00 Uhr die Messe unsicher machen. Wir kamen etwas zu spät, da die Regionalbahn an einigen Dörfern auf dem Weg von Bonn nach Köln länger stand als beabsichtigt. Es ist also kein reines Berlinproblem.


Die Besucherströme wurden vom Bahnhof in langen Schlangenlinien zum Messegelände geführt und  zwischendurch wurde das Gepäck kontrolliert. Doch es gab gar keinen Ansturm! Der erste Schwung an Menschen schien schon durch zu sein und so reihten wir uns in einen seichten, aber konstanten Strom an Menschen ein. Auf dem Weg waren immer wieder kleine Pavillons aufgestellt, an denen man sein Bändchen bekommen konnte. Gegen Vorlage des Personalausweises bekamen wir unsere roten Bänder, die uns als ü18 Besucher kennzeichneten. Durch geschicktes öffnen und schließen dieser Pavillons und Ansagen der Mitarbeiter mussten wir nicht wirklich lange anstehen, ein Fakt, den ich wirklich lobend erwähnen muss. Die Menschenmassen wurden sowohl am Ein- als auch am Ausgang immer geschickt gelotst und z.T. per Megafon auch informiert, um lange Schlangen und Engpässe zu vermeiden. Da könnte sich jedes Festival eine Scheibe von abschneiden!


Drinnen wurde es dann aber doch voll, denn die 6 für jeden zugänglichen Hallen sind mit einem zentralen Boulevard miteinander verbunden. Später entdeckten wir, dass auch die Seitentüren der Hallen geöffnet waren und man so kurz nach draußen gehen konnte, um in die nächste Halle zu gelangen. Dort waren dann auch diverse Imbissstände aufgestellt und die Raucher konnten frische Luft schnappen. Sehr clever gelöst!


Wir besuchten als erstes Halle 10, die Markthalle für Merchandise. Auf 2 Etagen ab es Verkaufsstände von allen großen Publishern und kleineren Onlinehändlern. Die Preise hielten sich dabei erstaunlicherweise in Grenzen, wenn man nicht grade eine große Figur von Blizzard oder Monster Hunter kaufen wollte. Ich habe wirklich hart überlegt, doch das Konto wäre dann leer gewesen und ich hätte das Teil den Rest des Tages mit mir rumtragen müssen.Aber es war soooooo knapp!





Wir wanderten ewig durch dieses Nerd-Paradis und ich staunte mehrmals mit offenem Mund. Schließlich entdeckten wir Leute, die eine hüfthohe Tüte von World of Warcraft trugen und es war klar: wir müssen zum Blizzard Gear Store! Schnell! Nachdem ich mich nach schwerem ringen von der großen Jainafigur verabschiedet hatte, kaufte ich einen Rucksack und eine echt heiße Gamingmatte von Diablo und ein süßes Murloc-Shirt für meine Frau.

Hach, vieleicht nächstes Mal...

Am Capcom-Stand musste ich abermals hart mit mir ringen um nicht eine große Statue von Rathalos aus Monste Hunter, meinem Lieblingsmonster, zu kaufen. Statt dessen gab es ein Shirt des roten Drachen. Immerhin.


Weiter ging es in die Retro- und Indihalle. Von Pacman bis Snake konnte man hier alles seit der Erfindung von Spielen spielen, sogar Flipperautomaten. Insgesamt war es hier aber nicht so sehr spannend und so gingen wir weiter in die wirklich wichtigen Hallen, in denen die neusten Spiele vorgestellt wurden. Hier hat man als Besucher die Möglichkeit, sich anzustellen, um exklusiv anzuspielen. Entsprechend lang sind die Schlangen , vor allem bei den kommenden Megahits wie Final Fantasy VII oder Cyberpunk 2077. Dort konnte man schon mal 3-4 Stunden mit anstehen verbringen!


Da dies den Veranstaltern bewusst ist, darf man sich sogar seinen eigenen Klappstuhl mitbringen! Wären wir mehrere Tage dort gewesen, hätte ich mich auch angestellt, doch wer nur einen Tag dort ist, sollte keine 3 Stunden mit anstehen verschwenden. Es gibt auch so genug zu sehen. Die Stände selbst waren das eigentliche Highlight, denn sie waren oft mega cool designed. Wargaming hatte zum Beispiel einen Panzer und ein Schlachtschiff, auf dem die Leute saßen und spielten, aufgebaut. Einen Panzer! Wahnsinn.


Mein Favorit war allerdings THQ Nordic, die mit "Destroy all Humans", "Biomutant", "Darksiders: Genesis" und "Spongebob" gleich vier coole Designs auf einer relativ kleinen Fläche untergebracht hatten. Alle Spiele, die ab 16 Jahren aufwärts eingestuft waren, verbargen ihre Anspielstationen übrigens im Inneren, damit sich keine kleinen Jungs neben den stand stellen und beim metzeln zusehen konnten. Ebenfalls clever! So habe ich es kurz bei Dragonball und Final Fantasy VII gemacht 😀 Allerdings war es in den einzelnen Hallen extrem laut und bunt, denn jeder Stand hat seine eigene Geräuschkulisse und Lichtshow.
Um 14:00 Uhr startete der Cosplay Contest, den sich meine Frau als Programmpunkt wünschte. Endlich konnten wir mal sitzen und durchatmen und nebenbei die teilweise wirklich coolen Cosplays der Teilnehmer bewundern.
Danach ging es noch zu Nintendo und Sony und wir stellten uns für das Death Stranding Kino an.


Nach ca. 20 Minuten nahmen wir im Inneren Platz und schauten die 2 Trailer aus der Opening Night und einen exklusiven dritten (noch immer nicht wirklich viel schlauer!).
Gegen 17:00 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Ausgang, wurden per Megafon schon weit vor dem Ausgang informiert, dass wir unsere Tickets bereit halten sollten, um auszuscannen (sehr clever gelöst!) und auch am Bahnhof regulierten Polizei und DB Sicherheit die Massen. Da könnte sich Berlin wirklich mal einiges abschauen!

So ging ein langer und anstrengender Tag zu Ende und ich fiel völlig kaputt aber sehr sehr glücklich ins Bett. Insgesamt war es eine wirklich coole Erfahrung, die Messe ist extrem riesig aber sehr gut organisiert, sehr zuvorkommend bei den Taschenkontrollen (Essen, Trinken und Klappstühle erlaubt!) und aufwändig und mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Ein Nerdvana, dass man sich für den erstaunlich niedrigen Ticketpreis wirklich mal geben sollte!
Negativ fiel mir hingegen die Onlinepräsenz der Messe auf. Es gibt zwar eine App, doch die ist ebenso wie die Homepage eher umständlich gemacht und bietet eigentlich kaum nützliche Informationen. So konnte ich im Vorfeld nicht rausbekommen, ob man Bar oder mit Karte zahlen kann. Es geht beides, doch nicht bei allen Händlern. Eine Information, die eigentlich wichtig sein sollte!
Großer Wermutstropfen war leider auch, dass Blizzard dieses Jahr nicht da war. Auch wenn wir derzeit nicht das beste Verhältnis haben, so verbindet mich doch eine lange Geschichte mit den Blauen. Außerdem sollen sie immer eine halbe Halle mieten und die mit aufwändigen Themenlandschaften zu ihren Spielen dekorieren. Das hätte ich mir wirklich gern mal angesehen, doch wer nix hat kann auch nix zeigen. Ihre Entscheidung, der Messe fern zu bleiben, kann ich also verstehen. Dann aber nächstes Mal dann, denn ich möchte auf jeden Fall nochmal hin! 


Borderlands 3 war natürlich einer der Besuchermagneten.





Shenlong war auch dabei...

THQ Nordic, bester Stand!

Microsoft hatte anlässlich des Remakes von Age of Empires II eine mittelalterliche Gesangsgruppe.

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