Die Reise beginnt, auf nach Kul Tiras

Zum Launch der neuen World of Warcraft Erweiterung "Battle for Azeroth" war ich online und bereit. Ich hatte schon einige Releasetage miterlebt und war auf alles gefasst. Von einem ereignislosen Start bis hin zum völligen Zusammenbruch der Server hatte ich alles erlebt. Leider musste ich dieses Mal am nächsten Tag arbeiten und konnte nicht die Nacht durchziehen, wie ich es gern getan hätte.
Pünktlich um kurz vor 0:00 Uhr ploppte eine Quest auf. Magni Bronzebart, ehemaliger König von Eisenschmiede und nun Sprecher von Azeroth (dem Planeten), bat mich, so schnell wie möglich nach Silithus zu kommen. Sicher, dem Kristallzwerg kann man schließlich keine Bitte abschlagen. Durch das Portal nach Uldum gelangte ich nach kurzer Flugzeit nach Silithus, eingereiht in eine lange Schlange fliegender Mitspieler. Schon Wahnsinn, wie viele Leute um diese Uhrzeit mitten in der Woche noch online sind! Vorbei an dem Riesenschwert von Sargeras, das der dunkle Titan am Ende der letzten Erweiterung in unseren Planeten gerammt hatte, ging es zu Magni. Dieser war aufgeregt und bat uns, ihm zu folgen. Per Teleport ging es in eine unterirdische Kammer, augenscheinlich von den Titanen errichtet. Überall wuchsen Azeritkristalle durch die Wände und der Sprecher sagte uns, wir seien in der Kammer der Weltenseele und das Azerit drohe, diese zu zerstören. Sollte das passieren, würde Azeroth sterben und es wäre aus mit der Welt von Warcraft. Per Dialogoption konnten sich alle Nichtraider noch einmal die Zwischensequenz anschauen, die zum Schwertangriff von Sargeras auf unseren Planeten führte. Magni gab uns das Herz von Azeroth, ein Amulett, mit dem wir Azerit absorbieren können.


Das Teil ist eines der zentralen Features der neuen Erweiterung. Also sammelten wir das kristallisierte Blut der Welt (Azerit) in der Kammer ein und stabilisierten damit die Kammer. Frohlocket, der Planet ist gerettet. Der Sprecher teleportiert uns zurück nach Sturmwind und wir sprechen mit Halfus Wyrmbann am Hafen von Sturmwind. Alles voller verletzter Soldaten hier, komisch. Er offenbart uns, dass die Horde einen Angriff auf unsere Hauptstadt durchgeführt hat und der König dringend mit uns reden will. Ehm, ich war doch nur 5 Minuten weg?! Weiter gehts zu König Anduin, der von seinem Thronsaal vor einem Kartentisch steht und zusammen mit Jaina und Matthias Shaw über die nächsten Schritte nachdenkt. Anscheinend ist die Horde ins Verließ eingedrungen und hat eine Prinzessin und einen Propheten der Zandalari Trolle befreit. Wieso haben wir sowas in unserem Kerker und wo waren die die ganzen Jahre?! Bisher lebte dort doch nur Hogger...
Weiterhin erfahren wir, dass den Angreifern 8 Schiffe hinterher geschickt wurden, von denen nur eins zurück kam. Ehm, 5 Minuten! Da hat doch sicherlich ein bronzener Drache seine Finger im Spiel...
Dank Jainas Magie können wir uns die Geschehnisse direkt aus dem Kopf eines Überlebenden anschauen, der auch dort hockt. Mensch, gar nich gesehen weil so viele Spieler um den Tisch herum stehen! Es folgt eine Zwischensequenz, in der eine Flotte der Zandalari den Schiffen von Sturmwind eine ordentliche Abreibung verpasst. Hm, mit so einer Flotte wäre die Horde nicht zu stoppen, das folgert auch Anduin. Wen kennen wir, der die Horde hasst und eine große Flotte hat? Kul Tiras, natürlich. Jaina macht schonmal ihr Schiff fertig und wir sollen sie am Hafen treffen. Anduin schickt Genn Graumähne mit (ja, der stand da auch im Pulk der Spieler versteckt) und im Hinausgehen bemerke ich, was für schicke neue Rüstungen Anduin seiner Königswache spendiert hat! Endlich mal einer, der seine Leute pflegt!
Am Hafen liegt Jainas Schiff, der größte Pott weit und breit und augenscheinlich das Schiff ihres Vaters, das sie im Video gehoben hat. Bei der Schlacht um Lordaeron konnte es noch fliegen...
Am Pier liegen massenhaft blaue Särge, zu denen aber niemand etwas sagt. Sind die beim Angriff auf Sturmwind gefallen und wir nehmen sie mit, um sie unterwegs auf hoher See zu bestatten? Oder sind es Leichen von Matrosen, die Jaina in ihrem neuen Schiff gefunden hat und die wir nun quasi nach Hause bringen? Man weiß es nicht. Wir düsen los und eine kurze Ladesequenz später sind wir da. Boralus, die Hauptstadt der Kultiraner. Wir werden gleich mal gefangen genommen und es folgt eine Zwischensequenz. Am Mob vorbei werden wir zu Lordadmiralin Prachtmeer geführt, Jainas Mutter. Das Volk ruft und murmelt vor sich hin. Manche sind erstaunt, manche beunruhigt und manche wütend. Jaina bekommt ganz schön was zu hören und lässt den Kopf hängen.


Mami ist gar nicht begeistert, ihre Tochter zu sehen und überlässt uns ihrer Vertrauten, Lady Aschenwind. Zuvor rupft sie Jaina noch die Kette mit dem Anhänger ihres Vaters, einem Anker, vom Hals und sagt, sie hätte keine Tochter. Frau Aschenwind, eine dicke Dame mit einer auffälligen Kette um den Hals (ist das auch ein Herz von Azeroth? Sieht unserer Kette irgendwie ähnlich...) ist augenscheinlich keine von den Guten und grinst breit. Ab ins Gefängnis. Dort erwachen wir nackt in einer Zelle. Eben noch monatelang Dämonen getötet und sich mühsam das Zeug zusammen gesammelt, und plötzlich kommt einer und packt es in eine Truhe. Frech!
Zellennachbar ist Finn, der anscheinend geschickt wurde, um uns zu befreien. Wir kloppen uns aus dem Gefängnis, ziehen unsere Sachen wieder an (ahhhh, schön!) und weiter gehts. Das ganze Gemäuer ist ziemlich düster, feucht und baufällig. Durch einen Abwasserkanal rasen wir raus und auf ein Boot. Rasen deshalb, weil ich in einem Pulk aus Spielern mitrenne. Alles schießt in die gleiche Richtung und so ist das eine einfach Nummer mit dem Entkommen. Auf dem Boot erwartet uns eine Taelia, die uns nach Boralus rudert. Finn und sie kennen sich anscheinend, denn beide belegen sich ordentlich mit Sprüchen. In Boralus angekommen, bekommen wir von ihr eine kleine Führung. Wer sich jetzt wundert, warum wir als entflohene Häftlinge so einfach in der Stadt rumrennen können, der hat gut mitgedacht. Doch auch Blizzard hat das und so erklärt uns Taelia, dass wir in dem geschäftigen Treiben am Hafen einfach nicht auffallen werden. Klar, bin ja auch nur ein Zwerg in der Hauptstadt der seefahrenden Menschen! Aber ok, die Erklärung reicht mir. Sie bringt uns schließlich zu Carsten, dem Hafenmeister. Er hat anscheinend Finn und sie geschickt, uns zu befreien. Danke Mann! Wieder eine Cutscene. Ein Schiff der Allianz hat angelegt und Genn steht von Soldaten umringt einer Truppe der Stadtwachen gegenüber. Alle sind bewaffnet und zielen aufeinander, bis Carsten dazwischen geht und uns rein lässt. Er kennt Genn anscheinend von früher und behandelt ihn seinem Rang entsprechend. Man vergisst immer leicht, dass der große weiße Wolf in dem alten Ledermantel doch ein König ist. Ein Gespräch später bekommen wir Dokumente, mit denen wir auf Kul Tiras die Reiserouten per Boot nutzen können. Die Insel besteht aus drei Gebieten, die einen Teil des Meeres umschließen, quasi wie ein großer See. Auf diesem können wir per Boot reisen und müssen nicht immer den bekannten Greifenreiter nehmen.


Wir bekommen von Taelia einen Lagebericht, in dem die einzelnen Häuser von Kul Tiras vorgestellt und deren aktuelle Lage beschrieben werden. Wohin solls also gehen? Nach Drustvar, wo die stärksten Krieger des Landes wohnen sollen, angeführt von Lord Kronsteig? Der Haken ist allerdings, dass irgendwie der Kontakt dahin abgebrochen ist. Oder ins Sturmsangtal, wo die Flotte von Kul Tiras liegt und gebaut wird? Auch dorthin besteht kein Kontakt, also sollen wir zu Lord Sturmsang und mal fragen was los ist. Oder doch eher in den Tiragardesund, dass Gebiet rund um Boralus, wo wir es mit Piraten, Verrat und Korruption zu tun bekommen werden? Dazu mehr im nächsten Teil.
Ich musste an dieser Stelle abbrechen, da ich am nächsten Tag arbeiten musste (Mist) aber es war alles in allem ein gut geglückter Start. Keine Lags oder kollabierte Server.

Schon beim Einmarsch nach Boralus ist mir der Dialekt aufgefallen, mit dem die Bewohner der Insel reden. Alle sprechen Norddeutsch! "Oh verdammt, und das jetzt eineinhalb Jahre lang?!" dachte ich am Anfang. Doch die Sprache stellte sich schnell als passend und irgendwie nett heraus und macht die Leute sehr charmant. Überzeugt hat mich der Gastwirt, der gelangweilt auf seiner Theke hängt und fragt :"Wollt ihr etwas? Wir haben lauter tollen Tüddelkram." HAHA, was bitte? Tüddelkram? Ausgesprochen wird es außerdem auch noch "Tüddelkroam"... Mega gut, ich habe echt gelacht.  Like!
Bei der Tour durch Boralus fiel mir außerdem auf, dass es eine sehr verwinkelte und verwirrende Stadt ist. Viele Ebenen, Treppen, einige Wege führen sogar durch die Häuser...unmöglich, sich hier zurecht zu finden. Dachte ich. Schon zwei Abende später hatte ich den Dreh raus und kenne mittlerweile die wichtigsten Punkte, zumindest im Hafenbezirk.
Der Start machte Lust auf mehr und ich war wieder sofort mittendrin. Hypetrain, ich habe es mir auf deiner Windschutzscheibe richtig gemütlich gemacht!   

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