Concrete Genie: Fazit


Concrete Genie überzeugte mich in seinem Ankündigungstrailer sofort mit seiner Musik und dem interessanten Look. Beides kombiniert versprach ein emotionales und kreatives Abenteuer zu werden. Was davon wirklich blieb, erfahrt ihr hier.

Die Story

Concrete Genie handelt von dem Jungen Ash, der in der verlassenen und heruntergekommenen Stadt Denska lebt. Das kleine Fischerdorf ist weitestgehend verlassen und ist teilweise von violetten Ranken und Dornen überwuchert, von denen eine dunkle Energie ausgeht. Der Protagonist Ash vertreibt sich dort die Zeit mit seinem Hobby, dem malen.


Er hat ein kleines Skizzenbuch, in dem er Monster erfindet, ihnen Namen gibt und sich Geschichten zu ihnen ausdenkt. Die Genies. Neben Ash treibt sich noch eine Bande randalierender Jugendlicher in Denska rum. Sie schikanieren ihn und zerreißen sein Buch, wobei die Seiten in der ganzen Stadt verteilt werden. Er flüchtet vor ihnen und landet in dem alten Leuchtturm der Stadt. Dort trifft er auf Luna, sein Lieblingsmonster, dass irgendwie zum Leben erwacht ist und ihm hilft.


Er bekommt einen magischen Pinsel, mit dem er der alten Stadt neues Leben einhauchen kann. Auf seiner Reise lernt er die Hintergrundgeschichten jedes einzelnen Jugendlichen kennen, verschönert die Stadt und sammelt die Seiten seines Skizzenbuchs wieder ein.

Das Gameplay

Ein Kernelement des Spiels ist das malen. Ash zeichnet einen Genie und dieser erwacht zum Leben, um ihm bei Hindernissen zu helfen oder ihm kleine Aufgaben zu geben.


Jede Farbe steht dabei ganz typisch für ein Element, Feuer, Strom, Wasser und Eis. Die Seiten, die Ash sammelt und seinem Buch wieder hinzufügt, erweitern dabei sein Repertoire. So kann er den Genies mehr Details wie Schwänze oder Hörner hinzufügen oder neue Landschaften malen. Die Genies interagieren dabei mit dem gemalten, denn alles, was er zeichnet, erwacht zum Leben.


Malt er also ein Feuer, beginnt ein kleines Lagerfeuer zu prasseln, an dem sich seine Genies auch mal hinsetzen. Malt er Regen, suchen sie Schutz unter Bäumen oder Blumen. Dabei ist die Auswahl grade am Ende, wenn man das Buch vollständig gesammelt hat, schon groß, doch sind es eben immer nur vorgefertigte Stempel, die man malt. Die im Trailer suggerierte Kreativität und den Raum, sich völlig zu entfalten, findet man nur spärlich. Natürlich kann man die Stadt extrem verändern indem man jede freie Fläche mit den verschiedenen Motiven vollknallt, doch verliert das schnell seinen Reiz.


Die Aufgaben, die die Genies an Ash stellen, sind dabei oft sehr einfach, wenn man den Dreh einmal raus hat. Zum malen benutzt man die Bewegungssteuerung des Controllers. Nach ein wenig Übung geht das auch schnell sehr leicht von der Hand. Kämpfe gibt es zwar auch im Spiel, doch diese sind so einfach, dass sie eindeutig den langweiligsten Teil des Spiels ausmachen.

Grafik und Sound

Die Soundtrack des Spiels ist sehr gelungen, die Musik ist träumerisch, beruhigend und leicht melancholisch. Optisch gefällt mir das Spiel ebenfalls sehr. Die Zeichnungen sind zwar bunt, aber nicht grell. Das führt dazu, dass selbst ein vollgemaltes Denska nicht in den Augen schmerzt. Die Figuren selbst sind gemalt und sehen aus wie Marionetten aus Jim Knopf.




Fazit

Concrete Genie ist ein verträumtes, ruhiges und schön anzusehendes Spiel. Auch wenn die erhofften kreativen Möglichkeiten weit hinter den Erwartungen zurück bleiben, macht das malen trotzdem lange Zeit Spaß und funktioniert dank gut ausgearbeiteter Bewegungssteuerung auch reibungslos. Die lahme Standardgeschichte vom gemobbten Jungen, der am Ende mit seinem nerdgen Hobby die Welt rettet und seine Peiniger überzeugt, ihn in den Kreis der coolen Kids aufzunehmen, sowie die anspruchslosen Bosskämpfe lassen das Spiel aber weit hinter seinen Möglichkeiten bleiben. Auch der mitgelieferte VR-Modus entpuppt sich leider als verschenktes Potenzial, denn statt das ganze Spiel in VR spielbar zu machen (was sich echt anbieten würde), bringt der Modus nur einige kurze Level. Da man eigentlich nur alles sammeln musste und die Spielzeit unter 10h blieb, war das eine der schnellsten und leichtesten Platintrophäen dieses Jahres. Ein schönes, wenn auch (durch die zu hohen Erwartungen) etwas enttäuschendes Abenteuer.

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