Bloodborne

Erinnert ihr euch noch an Bloodborne, dass Hardcorespiel von FromSoftware? Ich hatte vor einer Weile mal eine Logbuchreihe dazu geschrieben, habe jedoch irgendwann nicht mehr weiter gespielt. Doch es lag mir quer, denn ich wollte unbedingt die Platintrophäe in diesem Spiel! Also habe ich mir vorgenommen, nichts anderes anzufassen, bis das erledigt ist. Da ich dieses Jahr schon Platin in Dragonquest 11 und Anthem errungen habe, will ich diese Serie nicht abreißen lassen. Außerdem liegen schon Dark Souls 1-3, die Vorgänger von Bloodborne, bei mir rum und Sekiro, der Nachfolger, könnte auch interessant sein. Also weiter geht das fröhliche sterben!
Wer nochmal nachlesen möchte, wo ich zuletzt war, findet hier den Link.
Außerdem herrscht natürlich wieder Spoilergefahr!

Rom die olle Spinne ist also besiegt, die Nacht ist wieder etwas fortgeschritten und somit hat sich die Welt wieder etwas verändert. Aus dem ersten Durchlauf wusste ich noch, dass ich nach Yahargul musste, der widerlichen alten Stadt. Eines der Gebiete, durch das ich am liebsten schnell durchrennen möchte. Uns begegnen die Einwohner Yharnams, doch wirken sie irgendwie verändert. Sie leuchten rot und sind deutlich stärker. Was jedoch wirklich übel ist, ist die Tatsache das sie einfach wieder erscheinen wenn man sie tötet. Schuld daran sind die alten (und offensichtlich untoten) Frauen mit den Glocken. Nicht falsch verstehen, die tragen wirklich kleine Glöckchen mit sich rum. Solange sie die läuten, erscheinen ohne Ende Gegner. Meist stehen sie auch irgendwo versteckt oder nicht sofort erreichbar und das macht sie wirklich anstrengend. Verdammte Bimmelomis!
Das Gebiet ist sehr verwinkelt, es gibt viele Treppen und Kathedralen und generell ist es irgendwie rot. Danke Blutmond! Außerdem hängen die riesigen Dämonenmonsterrosenkohlkopf-Dinger an jedem größeren Gebäude. Als hätte man im Kathedralenbezirk zu viel Einsicht und sieht die Wahrheit in dem Gebiet, nur dass sie hier einfach so rumhängen. Doch sie sind nicht nur Deko, an einigen Stellen schießen sie einen Laserstrahl in unvorhersehbaren Schlagenlinien, dem eine kräftige Explosion folgt. Tötet sowohl Gegner als auch mich. Netterweise passiert sowas immer nur an engen Stellen wie Treppen, wo man nicht groß ausweichen kann. Danke dafür! Ich arbeite mich durch das Gebiet, immer nach unten und lande schließlich auf der Straße. Dort treffe ich große Kisten, aus denen große Monster hängen. Wie soll man das sagen, sie sehen aus wie eine große Wurst aus schreienden Schädeln und Gesichtern, gespickt mit langen Armen und scharfen Klauen. Krank!
Ich lasse alles hinter mir und renne einfach weiter, keine Lust auf einen Kampf mit den Dingern! Das kämpfen fällt mir nach fast einem Jahr Pause jedoch erstaunlich leicht, wer hätte das gedacht. Schließlich komme ich zum nächsten Pflichtboss, den Wiedergeborenen. Ein Filmchen folgt, der Mond färbt sich schwarz und aus diesem schwarzen Loch am Himmel schält sich ein Körper. Irgendwie schreiend und untot. Doch hey, da kommt noch mehr! An diesem Oberkörper hängt ein riesiger Berg aus Fleisch mit viel zu vielen Armen und Beinen. Sogar die Beine haben Beine! Das Teil plumpst also aus dem Mond, zusammen mit viel Schleim, wie es sich für eine Geburt nun mal gehört. Abartig!


Vom Design her ist dieser Boss auf jeden Fall einer der widerlichsten im Spiel. Der Oberkörper sammelt sich manchmal und verschießt dann eine rote Nova, die viel Schaden verursacht. Die Rückseite, der Hintern quasi, flutet manchmal das Gebiet mit Schleim, der viel Schaden verursacht. Außerdem schlägt alles an diesem Boss zu, der Hintern, die Beine, die Beine der Beine. Wahnsinn, es ist nicht leicht in dieser Abwehr eine Lücke zu finden. Doch zuerst muss ich auf die Galerie, eine Wendeltreppe höher. Dort stehen einige der Bimmelomis, doch sie beschwören Feuerbälle statt Gegner. Auch nicht besser! Doch wenn man die zuerst erledigt, macht es den Kampf gegen den Fleischberg deutlich leichter. Nach einigen Versuchen liegt er und da ist es wieder, dass Bloodborne-Phänomen! Die Aufregung steigt und steigt, je leerer der Lebensbalken des Bosses wird. Nur nicht gierig werden! Gier erzeugt Fehler und so liegt man manchmal kurz vor dem Sieg selber im Dreck. Doch dann, wenn man es endlich geschafft hat, bricht die pure Erleichterung und Freude aus einem heraus! Ein Kick, den bisher noch kein anderes Spiel bei mir hervorgerufen hat!
Weiter geht es, die Treppe einer weiteren Kathedrale empor. Im Inneren sitzen an den Wänden unheimlich viele Skeletten auf Stühlen, die riesige Käfige auf den Köpfen tragen. Schick!
Beim letzten Skelett, dass anscheinend mal der Anführer war, knien wir uns hin und werden von einem blauen Leuchten umhüllt.
Wir erwachen im Unterrichtsgebäude Ebene 2, einer ehemaligen Schule der Kirche. Doch leider haben die Schüler es nicht geschafft. Sie wurden irgendwie verflüssigt, tragen zwar noch ihre Kleidung, doch ihre Unterkörper zerfließen und ihre Gesichter wirken auch irgendwie weggeschwemmt. Sie sind nicht sonderlich gefährlich, können sich aber mächtig strecken und verbiegen. Ich düse durch das Gebiet und erreiche eine Tür. Dahinter gelangen wir ins nächste Gebiet. Der Mensis-Alptraum. Was?! Ja, richtig, MENSIS! Würg. Doch das trifft auch auf das ganze Gebiet zu. Würg. Jegliches Gestein besteht aus schreienden Gesichtern, der Himmel ist dunkel und alles ist insgesamt grau und düster. Dann treffe ich auf den ersten Gegner, eine Art Wolfsmensch? Er ist groß, dürr und haarig, trägt eine Fackel und hat einen viel zu großen Kopf. Dann dem sieht man ein viel zu großes Maul, dass sich auch noch senkrecht öffnet und viel zu viele Zähne offenbart. Ist der gute besiegt, brechen zwei Würmer aus seiner Leiche hervor, die einen ebenfalls angreifen. Würg.
Der Clou an diesem Gebiet ist, dass vor uns in dem riesigen Gebäude ein Licht zu leuchten beginnt, wen wir direkten Sichtkontakt haben. Ein Rauschen ertönt und wir bekommen steigenden Wahnsinn. Erreicht die Leiste ihr Maximum, bekommen wir so enorm Schaden, dass unser Jäger beinahe sofort tot ist. Also von Deckung zu Deckung. Wir rasen durch das Gebiet, vorbei an steinewerfenden Riesen, gigantischen Spinnen und einem feindlichen Jäger. Immer höher und höher, bis wir an einem Aufzug ankommen. Im Grunde ist es nur ein Metallkäfig, der uns nach unten fährt. Wir sind am Fuße des Gebäudes, nicht weit vom Beginn des Levels entfernt. Und da steht auch eine Lampe in den Traum des Jägers, wunderbar! Wieder ein Bloodborne-Moment, dass "wtf?!" wenn sich eine Abkürzung offenbart. Wir fahren wieder hoch, ignorieren die Hunde mit Rabenköpfen und Raben mit Hundeköpfen (würg) und rennen ins nächste Gebäude. Ein Baby weint. Das Alptraumkind, welches wir suchen sollen. Der nächste Boss erwartet uns. Mikolash. Ein wirklich nerviger Zeitgenosse, schwarzer Mantel, riesen Käfig auf dem Kopf, Feigling.


Das Gebiet ist sehr nebelig und besteht fast nur aus Gängen und Treppen. Aus diesem Nebel erheben sich an Marionetten erinnernde Gestalten, die sich auch so bewegen und ordentlich Schaden verursachen. Mikolash rennt immer weg wenn wir uns nähern. Der Trick ist, dass er immer in die entgegengesetzte Richtung rennt. Man kann ihn also steuern. Ich treibe ihn in einen kleinen Raum und er stellt sich. Zuerst die blöden Puppendinger, dann ihn. Er beherrscht nur eine Attacke, Tentakel, die aus seinem Arm schießen. Im NG+ schon fast tödlich. Doch ist das auch der Moment, wo man ausweichen und an ihn ran rollen kann, um ihn zu vermöbeln. Ist sein Lebensbalken halb leer, verschwindet er irre lachend. Eine Tür hat sich geöffnet und wir rasen raus aus dem kleinen Labyrinth, hinein ins nächste. Auch hier muss man ihn treiben, doch der Kampf erstreckt sich jetzt über zwei Ebenen und er hat zwei Zauberspiegel, durch die er sich teleportieren kann. Schließlich treibe ich ihn wieder in so einen kleinen Raum, doch er verschließt das Tor. Jetzt sitzt er in der Falle! Ich renne den Weg zurück, nach oben und springe durch eine Öffnung im Boden zu ihm hinab. Wenn man jetzt nicht schon im fallen die Angriffstaste drückt, wartet er unten und haut einem direkt die Tentakel ins Gesicht. Zusammen mit dem Fallschaden ist das dann sehr tödlich! Außerdem hat er eine neue Attacke, magische Geschosse, die im hohen Bogen auf einen zugeflogen kommen. Also viel ausweichen und auf den richtigen Moment warten. Eigentlich ist der Kampf nicht so schwer, doch ich habe wirklich lange an ihm gesessen. Stirbt man, beginnt die ganze Hatz durch die beiden Labyrinthe erneut. Super nervig! Schließlich schaffe ich es und komme endlich ins letzte Gebiet. Ich renne durch, vorbei an Rabenhunden und Hunderaben, schwarzen Geistern mit Samuraischwertern und riesigen Schweinen mit viel zu vielen Augen. Eine Treppe hoch und ich erblicke die weinende Frau mit dem blutverschmierten Brautkleid, die auch schon nach dem Kampf gegen Rom die geistlose Spinne erschien. Sie schluchzt und blickt den Turm hinauf, von wo ich wieder das weinende Baby höre. Sie ist die Mutter des Alptraumkindes.


Einen Fahrstuhl später bin ich oben und sehe einen Kinderwagen auf einer kreisrunden Fläche. In der folgenden Zwischensequenz verschwindet der aber und aus dem Boden erhebt sich eine massige, verhüllte Gestalt mit sechs Armen, die lange, krumme Klingen halten. Mergos Amme heißt der Boss. Sie schlitzt wild um sich, einige Attacken wirken wie eine Nähmaschine. Doch ich schaffe es und lege sie beim ersten Versuch. Sauber! Zurück im Traum des Jägers brennt wieder das kleine Haus und die Puppe erzählt, dass Ghermann auf uns wartet. Da ich noch zwei verschiedene Enden brauche, lehne ich sein Angebot ab, mich zu töten damit ich aus dem Traum erwachen kann. Wir kämpfen also und auch er liegt beim ersten Mal! Es folgt eine Zwischensequenz und mir bleibt das Herz stehen. Da ist wieder die Mondpräsenz, der geheime wahre Endboss, den ich schon mal besiegt habe. Doch dieses mal habe ich die Nabelschnüre nicht genascht und so kämpfen wir nicht. Sie packt mich und frisst mich.


Puh, Glück gehabt (wenn man das so sagen kann). Ich hatte keine Lust, nach dem zweiten Durchgang noch zwei mal durch die Story zu rauschen!
Am Ende sieht man meinen Jäger in Ghermanns Rollstuhl, der von der lieben Puppe geschoben wird. Ich bin also der neue Ghermann!


Abspann. So, geheimes und böses Ende ist geschafft! Da ich so drin bin und durch einige Spätdienste auch die Zeit dafür da war, rase ich nochmal durch die Story, im NG2+. Also wieder alles stärker, doch ich schaffe es in Rekordzeit. Dieses Mal nehme ich Ghermanns Angebot an und er hackt mir mit seiner Sense den Schädel ab.


Der Jäger erwacht bei Sonnenaufgang in der Stadt und blickt diesem Entgegen. Das gute Ende.



Für die Platintrophäe fehlen mir noch zwei Erfolge, für die ich in die Kelchdungeons muss. Kelch deswegen, weil man in der Story einige Kelche gefunden hat, mit denen man Dungeons öffnen kann. Diese sind unterschiedlich schwer und sind vom Prinzip her immer gleich aufgebaut. Im eigentlichen Dungeon muss man einen Hebel finden, der das Tor zum Boss öffnet. Dabei findet man noch einige Schätze, Fallen und unterschiedlich starke Gegner. Die Bosse kennt man entweder schon aus der Story oder es sind neue. Die Kelche haben fast immer drei Bosse, also auch drei mal Hebel suchen. Sie sind insgesamt sehr dunkel und verwinkelt und so dauerte das einige Zeit. Da es jedoch für mich neuer Content war, hatte ich meinen Spaß bei den Erkundungstouren. Die Bosse aus der Story kannte ich ja schon zu genüge und somit waren die kein Problem. Doch einige der neuen Bosse waren nicht ohne und so saß ich auch da einige Zeit. Ein riesige Feuerhund, ein mit Sicheln bewaffneter Vampir und eine Bestie, aus deren "Kopf" irgendwann ein langer Tausendfüßler schlüpft, der noch mit angreift, waren dabei meine Highlights. Auch super war der verseuchte Kelch, in dem mein Lebensbalken auf ein Drittel geschrumpft war. Kotz! Doch am Ende stand ich ihr gegenüber, Yharnam, die pthumerianische Königin. Es ist die weinende Mama im Brautkleid und sie ist total...lahm. Der Kampf war lustig aber wenig fordernd und so lag die Dame auch beim ersten Versuch. Und da ist sie, nach etlichen Stunden Spielzeit, viel Schweiß, lauten Flüchen, berauschenden Adrenalinschüben und knapp einem Jahr Pause: die Platintrophäe! Auf die bin ich besonders stolz, denn anders als bei den anderen (meist aus Open-World-Spielen stammenden) braucht man für diese Trophäe nicht nur Durchhaltevermögen, sondern auch Skill. Und so kehre ich Yharnam den Rücken, froh, dass es vorbei ist, aber auch wehmütig, denn das Spiel hat mir unglaublich viel Spaß gemacht! 

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