Logbucheintrag #06


Viel Zeit ist seit dem letzten Eintrag vergangen, aber ich war nicht untätig. God of War 4 ist durchgespielt und platiniert, Batman ebenfalls. Aber eins nach dem anderen. Erstmal bleibt wie immer an dieser Stelle zu sagen : Spoileralarm! Willst du God of War selber spielen und genießen, lies ab hier lieber nicht weiter.
Der Ausgangspunkt war folgender: Atreus wurde krank und von Kratos zu Freya gebracht. Nach einem kurzen Abstecher nach Hel und in die eigene Vergangenheit war der Junge wieder geheilt. So weit, so gut. Atreus lässt durchblicken, dass er einiges von den Gesprächen zwischen Kratos und Freya mitgehört hatte und kommt zu dem Schluss, dass Kratos ihn nicht will und als Sohn ablehnt. Ziemlich harter Tobak, zumal es nicht stimmt. Kratos nimmt also allen Mut zusammen und gesteht Atreus seine Herkunft. Der Moment, auf den man das ganze Spiel über gewartet hat. Wird der Junge ihn hassen, wütend sein oder sogar weglaufen? OMGOMGOMG! 


Atreus erste Frage lautet: „Wenn ich ein Gott bin, was sind dann meine Kräfte?“. (What!?) Der Junge findet das plötzliche Gottsein nämlich nicht nur ungewohnt, er findet es super! Es folgen endlose Dialoge über die Bedeutung göttlicher Kräfte, Macht und Verantwortung (Spiderman lässt grüßen, nur ohne Kopfüber-Kuss). Auch Mimir kennt sich mit Göttern aus und gibt immer wieder seinen Senf dazu.  Schließlich erinnern sich die Jungs an ihr eigentliches Ziel vor Atreus‘ Krankheit. Jötunheim. Dazu müssen wir erneut auf den hohen Berg klettern, auf dem wir Mimir gefunden haben (Yay-.-)
Da die ganzen Abkürzungen zum Gipfel schon offen sind und der heimische Drache schon von uns gesprengt wurde, geht der Aufstieg deutlich schneller.
Mit Atreus hingegen geht es zunehmend bergab. Erst beschimpft er die Zwergenbrüder (das war immer Kratos‘ Aufgabe), dann Mimir. Er wird auch seinem Vater gegenüber zunehmend widerspenstiger, gibt patzige Kommentare oder ignoriert Kratos. Das kann nicht gut gehen.
Wir treffen Magni, den Überlebenden der beiden Thor-Söhne. Er wurde von seinem Vater für seine Niederlage bestraft und kniet völlig fertig vor den beiden Griechen. Kratos lässt ihn in seiner Schande sitzen, doch wie immer provoziert er Atreus. Da dieser plötzlich in der Pubertät angekommen ist und zum nervigen, widerspenstigen Rebellen mutiert, steckt er Magni kurzerhand sein Messer in den Hals und tötet den Gott. WTF?!

Das scheint auch Kratos zu denken, als Atreus den Leichnam nun auch noch die Klippe runter tritt. So nicht, Junge! Es setzt eine gehörige Standpauke, die der Junge still über sich ergehen lässt. Naja, nach oben müssen wir aber trotzdem, also weiter. Der Junge wird noch nerviger und diskutiert über jede Entscheidung mit Kratos. Wenn man ihm im Kampf Befehle erteilt, macht er grundsätzlich etwas anderes. Selbst bei einfachsten Gegnern nutzt er nur noch seine mächtigsten Attacken. Clevere Idee der Entwickler, den Konflikt auch über die Steuerung umzusetzen. Kurz vor dem Gipfel reagiert der Junge nun gar nicht mehr auf die Befehle des Vaters. Das kann ja was werden.
Oben angekommen öffnen wir das Portal nach Jötunheim. Doch wie zu erwarten war, taucht Balder auf und ein paar wüste Beschimpfungen später tobt der Kampf. Atreus soll sich raushalten und ist natürlich wenig angetan von dieser Idee. Da Kratos ständig abgelenkt wird, um sich um den Jungen zu kümmern, schafft es Balder, ihn an das Portal zu nageln. Mit einem großen, spitzen Felsen durch den Bauch (wtf?!). Kein Ding für den griechischen Gott, ist ja nur eine Fleischwunde! Er reißt sich los und will grade wieder angreifen, da nervt Atreus schon wieder rum. Als er eine weitere Abfuhr vom Vater erhält, schießt er Kratos kurzerhand einen seiner Schockpfeile durch die Schulter. (WOOOOOOT?!) Anschließend stürzt er sich auf Balder und (Überraschung) bekommt den Hintern versohlt. Balder haut den Jungen KO und springt vom Gipfel. Er landet auf einem gerüsteten Drachen und fliegt davon. Kratos, natürlich, springt hinterher und es folgt ein wilder Faustkampf auf dem Drachen. Super Inszenierung! 


Am Ende stürzen wir alle zusammen ab, der Drache zerschellt an einer Bergkuppe und die drei Götter landen in Helheim. Dort finden wir Geister, die die innersten Konflikte der Personen verdeutlichen. Atreus erkennt, wie sehr er sich verändert hat, als er den Mord an Magni noch einmal erlebt. Sichtlich geschockt gelobt der Junge Besserung. Endlich!
Balder scheint einen ungelösten Konflikt mit seiner Mutter Freya zu durchleben. Er nimmt ihr immer noch übel, dass sie ihn gegen seinen Willen unsterblich gemacht hat (Och, du Armer :D )
Kratos trifft immer wieder mal Zeus und durchlebt diesen Vater-Sohn-Konflikt noch einmal, bis hin zum Mord an Zeus. Letztendlich finden die Jungs ein Schiff, machen Feuer an und bringen die Segel darüber in Stellung. Aus einem Schiff wird ein Luftschiff (Klar…).
Wir entkommen aus Helheim, gehen zurück in den Tempel von Tyr und finden allerlei Artefakte aus verschiedenen Welten. Unter anderem griechische Vasen, die Kratos zeigen (witzige Idee, zumal der Kriegsgott diese Vase „ausversehen“ fallen lässt). Um dem Tempel Tyrs Geheimnis zu entlocken, müssen wir ihn drehen, denn alles steht auf dem Kopf. Zwei gesprengte Ketten später ist es soweit. Kratos packt einen Griff und grunzt und stöhnt. Mit einem Schrei wirft er den Tempel hoch, das Gebäude dreht sich und landet auf der richtigen Seite wieder (etwas früher im Spiel hätte ich mich sogar noch gewundert...). Wir erfahren, dass Tyr mit seinen magischen Augen durch die Welten reisen konnte. Die hat er von den Riesen bekommen. Und wen kennen wir noch mit solchen Augen? Richtig, Mimir. Der Kopf, der seit Tagen an Kratos Gesäß rumbaumelt und uns mit schlauen Weisheiten erfreut hat, hat ebenfalls solche Augen. Danke Mimir, diese Information wäre nett gewesen!
Leider hat Odin dem guten Mimir mal ein Auge geklaut und es versteckt. Und wo? Natürlich am See der Neun, in der Statue von Thor. Derselben Statue, die die Weltenschlange Stunden zuvor vernascht hat, um ihren Unmut gegenüber Thor zum Ausdruck zu bringen. Man ahnt es schon, es geht in den Magen der Schlange. Glücklicherweise ist die Gute ja eine Freundin von uns und macht freiwillig das Maul auf. 


Wir finden das Auge und sind gerade wieder auf dem Rückweg, da scheppert es mächtig. Die arme Schlange scheint gerade Prügel zu kassieren! Wir werden ausgespuckt und landen bei dem toten Riesen mit dem Meißel im Kopf. Die Arme Schlange! Balder steht da und grinst. Er hat es anscheinend ebenfalls aus Helheim geschafft und der Schlange eine übergebraten, um gegen uns kämpfen zu können. Da taucht plötzlich Freya auf und will ihren Sohn beruhigen. Sie weiß, was mit Göttern passiert, die sich mit Kratos anlegen! Balder will allerdings lieber seine Mutter umbringen und greift sie an. Kratos und Atreus gehen dazwischen und kämpfen gegen den Gott.


Freya geht immer wieder dazwischen und unterbricht diesen wirklich epischen Kampf.  Balder verletzt sich dabei an einer Pfeilspitze, mit der Kratos den Gurt von Atreus Köcher geflickt hatte. Diese Pfeile hatten sie aus Alfheim mitgebracht und Freya hat sie als böse bezeichnet und in Panik verbrannt. Diese Spitze ist alles, was davon übrig war. Es stellt sich heraus, dass es sich um einen Mistelzweig handelt. Diese Pflanze ist die einzige, die Balder verletzten kann und so wurde der Zauber gebrochen. Dabei handelt es sich übrigens um eine wirklich coole Umsetzung der Vorlage aus der nordischen Mythologie, bei Interesse lies mal nach!
Balder ist also verwundbar und findet diese neuen Gefühle auch ganz gut. Er legt es drauf an, möglichst viel Prügel zu beziehen und genießt es auch noch. Freya wird immer wilder und in einem Anflug von fehlgeleitetem Mutterinstinkt belebt sie den toten Riesen mit dem Meißel im Kopf (WTF!!! Ich weiß!). Das Monstrum unterbricht unseren Kampf, ebenso wie Freya, doch Atreus hat eine Idee. Er brüllt etwas auf riesisch(!!!) und die Weltenschlange greift ein und kämpft mit dem Riesen! Zehn Minuten Kampf, die kaum zu überbieten sind! Am Ende ist Balder geschlagen und wir lassen ihn zurück. Als er jedoch Freya packt und fast erwürgt, nimmt Kratos ihn sich zur Brust und mit einem lauten Knacken bricht das Genick des Gottes und die Sache ist durch. Für uns zumindest, denn Freya ist völlig außer sich und schwört uns ewige Rache. Im Ernst Mutti? Wir haben dir gerade dein Leben gerettet! Komm mal klar! Naja, Dankbarkeit ist wohl nicht ihre Stärke. Die Jungs machen sich wieder auf den Weg und Mimir öffnet mit seinen beiden Laseraugen einen Weg nach Jötunheim. Endlich, muss man sagen.  Dort angekommen, finden wir eine karge, bergige Welt vor. Auf vielen dieser Berge liegen tote Riesen, anscheinend ist niemand mehr hier, um uns zu begrüßen.


Kratos wickelt seine Unterarme aus und entblößt seine Brandnarben, die er von den Ketten in seiner Vergangenheit davongetragen hat. Er schwört Atreus, keine Geheimnisse mehr vor ihm zu haben und beide beginnen den Aufstieg. Wirklich gute Szene, ganz tief drinnen machte sich schon etwas Pipi in den Augen bereit, blieb dann aber doch drin. Wir finden eine Überlieferung, die den absoluten Mindfuck des Spiels beinhaltet. Achtung, MEGASPOILER!!
Atreus‘ Mutter war eine Riesin (ist Kratos nicht aufgefallen (WTF?!)) und der Name des Jungen in der Sprache der Riesen ist LOKI! Nun, wer sich etwas auskennt in der Materie, dem fällt nun die Kinnlade runter. Das eröffnet völlig neue Möglichkeiten und Perspektiven für die Zukunft! Hinter einem Vorhang findet Kratos auch einen weiteren Teil der Prophezeiung. Zu sehen ist Atreus, der den toten Kratos im Arm hält. UUHA! Das wird spannend…
Wir erklimmen den Gipfel und verstreuen die Asche der Mutter, gemeinsam. Geschafft! Die Jungs haben sich zusammengerauft und das Spiel ist beendet. Wirklich? Nein, denn es gibt noch viele Trophäen zu bekommen und wir waren noch nicht in Muspelheim und Nifflheim. Und die Walküren sind auch noch da. Doch dazu kommen wir später. Am Ende bleibt erstmal das Gefühl, ein MEGA gutes Spiel geschafft und genossen zu haben und ich kann sagen:
Bezogen auf die herausragende Story, bisher mein Spiel des Jahres!  


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